Ministerialdirektor Kleiner: „Projekt unterstützt Digitalisierung als Mittel zur Steigerung von Ressourcen- und Energieeffizienz in der Oberrhein-Region“
Der Amtschef im Wirtschaftsministerium, Ministerialdirektor Michael Kleiner, hat am Mittwoch (17. Januar) den Startschuss für das RegioWIN-Gemeinschaftspro-jekt „Vernetzte Industrie“ am Standort Offenburg gegeben. Das Gemein-schaftsprojekt zur Energieeffizienz von Unternehmen in Freiburg, Offenburg und Lahr wird von der EU und vom Land Baden-Württemberg mit fast vier Millionen Euro unterstützt. Ziel ist es, durch die Zusammenarbeit von möglichst vielen Partnern in den beteiligten Industriegebieten und durch eine Betriebsübergrei-fende Koordination das volle Energieeffizienzpotenzial von innovativen Einzellö-sungen zu erschließen und damit neuen Technologien und digitalen Lösungen in die industrielle Praxisanwendung zu helfen.
„Die Landesregierung hat sich auf die Fahnen geschrieben, unsere Unterneh-men im Land zur Nummer eins bei Ressourceneffizienz und Umwelttechnologien zu machen. Das Innovationspotential der Unternehmen kann in Verbindung mit den Möglichkeiten der Digitalisierung ein relevanter Motor dafür sein“, so Kleiner.
Offenburg ist einer von drei Pilotstandorten des Projekts, das den Unternehmen aus Offenburg und Umgebung neue Technologien zur Steigerung ihrer Energie-effizienz zur Verfügung stellt. Träger des Vorhabens ist die ITG aus Freiburg, eine gemeinsame Tochter der Badenova AG und dem E-Werk Mittelbaden. Das Angebot wurde den Unternehmen in Offenburg jetzt erstmalig vorgestellt. Mit dem Auftakt beginnt nun die Suche nach umsetzungswilligen Unternehmen, die sich für technische Innovationen offen zeigen und konkrete Schritte gehen wol-len, um Energie und Kosten einzusparen.
Unter dem Motto „Nachbarn produzieren Energie für Nachbarn“ arbeiten in dem Gemeinschaftsprojekt die Unternehmen aus den Industriegebieten Elgersweier in Offenburg, Industriegebiet West in Lahr und Industriegebiet Nord in Freiburg zusammen und erproben neue technische Anlagen, die möglichst energieeffi-zient arbeiten sollen. Ist die Umsetzung erfolgreich, könnte das Projekt bespiel-gebend sein. Dies betrifft insbesondere die Kommunikations- und Softwarelösun-gen, den Auf- und Ausbau eines virtuellen Kraftwerks oder die Organisation der Zusammenarbeit der beteiligten Unternehmen. Die Verbundpartner erproben ge-meinsame Anlagen und bereits am Markt erhältliche Einzellösungen über Be-triebs- und Gewerbegebietsgrenzen hinweg. Umgesetzt werden sollen vor allem auch vernetzte Lösungen, die in den Industrieunternehmen vorhandene Rest- und Abwärme nutzen, zur Digitalisierung des Energiemanagements beitragen o-der die Energieeffizienz durch Automatisierung der Gebäude und Produktions-prozesse steigern. Die Projektpartner wollen so schrittweise in einem vernetzten Gesamtsystem zusammenarbeiten, Effizienzgewinne maximieren und neue In-novationsimpulse setzen. Je mehr Umsetzungspartner gefunden werden, desto besser kann die Vernetzung gestaltet werden.
„Mit der Projektförderung leistet das Land auch einen Beitrag zur innovationsori-entierten Regionalentwicklung, zum Technologietransfer und zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Region“, betonte Kleiner. Insbesondere den Blick über den betrieblichen Tellerrand hinaus solle das Projekt unterstützen, so der Amts-chef des Wirtschaftsministeriums: „Fast immer fehlt es in den Industriestandorten an einem Überblick über die Energie- und Stoffströme sowie an einem unterneh-mensübergreifenden Management – entsprechend groß ist das Umsetzungsinte-resse der EU und des Landes.“
Das Leuchtturmprojekt wurde im Rahmen des landesweiten Wettbewerbs RegioWIN im Januar 2015 als eines von insgesamt 21 Projekten prämiert. Der Wettbewerb ist ein Kernelement des baden-württembergischen Operationellen Programms für die Förderperiode 2014 – 2020 des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).